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Leopoldsteinersee bei Eisenerz | © STG | Michael Weberberger Leopoldsteinersee bei Eisenerz | © STG | Michael Weberberger

Berg oder See? Hier muss man sich nicht entscheiden

  • Publiziert am
  • 10 Minuten Lesezeit
  • Wanderroute Vom Gletscher zum Wein , Sommer, Lebensraum
  • Autor: Günther Steininger
So richtig schön kalt, tiefblau, kristallklar. Bergseen sind echte Naturjuwele und eine herrliche Erfrischung für Wanderer. Von ihrer Schönheit ganz zu schweigen. Doch wo lässt es sich besonders gut rasten und vielleicht auch mal abtauchen? Wir haben uns auf die Suche nach den schönsten Seen in gebirgiger Umgebung gemacht.

1. Steirersee Tauplitzalm

Glasklar eingebettet in die malerische Naturkulisse der Tauplitzalm, geziert durch satte, grüne Bäume an den Ufern – ach Steirersee, wie bist du doch schön! Auf der Tauplitzalm, dem höchstgelegenen Seenhochplateau Europas, lädt der Steirersee nicht nur zum Fotografieren, sondern auch zum Rasten und Stärken ein. Dabei hat man die Qual der Wahl: Lieber ein Picknick beim – nomen est omen - Steirerseebankerl oberhalb des Sees oder eine Einkehr in einer der Hütten am Steirersee. Oder beides? Wohl die beste Entscheidung. Wer auf der Nordtour der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" unterwegs ist, wählt auf jeden Fall die Einkehr, denn danach geht es mitten hinein ins Tote Gebirge … Aber keine Angst: Am Ende der Etappe wartet mit der Hochmölbinghütte schon wieder die bekannte steirische Gastlichkeit auf alle Bergfexe.

Steirerseebankerl auf der Tauplitzalm | © STG | pixelmaker.at
Steirerseebankerl auf der Tauplitzalm | © STG | pixelmaker.at

2. Leopoldsteinersee bei Eisenerz

Smaragdgrün präsentiert sich das Wasser, in dem sich die Felswände der Seemauer spiegeln. Der Leopoldsteinersee nahe Eisenerz liegt eingebettet in Misch- und Nadelwälder und vereint wahrhaftig den Wasser- und Waldreichtum der Steiermark. Der See mit seiner Länge von 1.400 m und 370 m Breite lädt nicht nur zum Wandern, sondern auch zum Bootfahren und Schwimmen ein. Am Nordufer, wo auch die Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" und die BergZeitReise, eine Rundtour durch die Hochsteiermark und die Region Erzberg Leoben vorbeiführt, findet sich ein Jausenstüberl, das wahrlich als „retro“ bezeichnet werden kann. Unglaublich gemütlich und seinem Aussehen seit Jahrzehnten treu bleibend schließt sich direkt an die Jausenstation ein einladender Strand an, um sich im kalten Nass zu erfrischen. Den Namen trägt der See übrigens aufgrund des nahe gelegenen Schloss Leopoldstein, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde und zu Ehren Kaiser Leopolds diesen Namen verliehen bekam.

Leopoldsteinersee bei Eisenerz | © STG | Tom Lamm
Leopoldsteinersee bei Eisenerz | © STG | Tom Lamm
Leopoldsteinersee bei Eisenerz | © STG | Tom Lamm
Leopoldsteinersee bei Eisenerz | © STG | Tom Lamm

3. Sackwiesensee im Hochschwabmassiv

Von Bergseen schwärmte schon so mancher Dichter. Adalbert Stifter beispielsweise sah in ihnen ein „unheimliches Naturauge“. Mysteriös lassen sich viele Stichwörter wohl beschreiben, wenn es um die Definition eines Bergsees geht. Mit dem Sackwiesensee präsentieren wir hier einen der schönsten Bergseen im Hochschwabmassiv. Mit seiner Lage in einer Senke ohne Oberflächenabfluss auf 1.414 m Seehöhe zwischen Sonnschienalm und Häuslalm zählt er zu den wärmsten Bergseen Österreichs. Wobei warm ist relativ: Aber was gibt es Schöneres, als im Sommer am Berg ins kühle Nass einzutauchen? Und so kostet es zwar ein wenig Überwindung, aber der Erholungsfaktor ist umso höher, wenn man seine Füße hineinhält. Eine willkommene Abkühlung, wenn man am Abschnitt über den Hochschwab auf der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" oder auf der BergZeitReise unterwegs ist.

Sackwiesensee im Hochschwabgebiet | © STG | Michael Weberberger
Sackwiesensee im Hochschwabgebiet | © STG | Michael Weberberger

4. Giglachseen in den Schladminger Tauern

Doppelt hält besser. Auf der 3. Etappe der Südroute "Vom Gletscher zum Wein" gelangen wir zu den Giglachseen. Der Obere und Untere Giglachsee geben auch zwei wunderbaren Hütten Herberge, der – wie könnte es anders sein - Giglachseehütte und der Ignaz-Mattis Hütte. Ursprünglich prägte der Bergbau die Region. Im Bereich des Nordufers befand sich ein Kupferbergwerk, die Häuser talauswärts am Giglachbach dienten als Unterkünfte für die Bergknappen. Zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert erlebte hier der Bergbau mit dem Abbau von Silber-, Kupfer- und Bleierzen seine Blütezeit. Heute sind die Seen beliebtes Ziel von Bergfexen und Naturliebhabern.

Bei den Giglachseen | © STG | photo-austria.at
Bei den Giglachseen | © STG | photo-austria.at
Giglachseen im  Herbst | © STG | Tom Lamm
Giglachseen im Herbst | © STG | Tom Lamm

5. Klafferkessel in den Niederen Tauern

Seen, wohin das Auge reicht. Als ob die Natur hier auf der 6. Etappe der Südroute einen Schatz verbergen wolle: Knapp 30 Bergseen in unterschiedlicher Größe haben sich hier am Fuße des Greifenbergs auf dem ehemaligen Gletscherboden auf 2.300 m Seehöhe gebildet. Die größten sind der Untere Klaffersee, der Rauhenbergsee und der Obere Klaffersee. Bis weit in den Sommer hinein sind diese Seen oftmals noch mit Eis bedeckt. Moose und Flechten erwecken in Verbindung mit den Seen und der wilden Felsszenerie den Eindruck einer Urlandschaft, die einer Tundra ähnelt. Eines kann mit ruhigem Gewissen behauptet werden: Im Klafferkessel herrscht wahrlich kein Wassermangel.

6. Brunnsee bei Wildalpen

Vielen noch unbekannt, aber dafür umso schöner: Der Brunnsee hat keinen Zufluss und wird nur vom glasklaren Wasser des Hochschwabs gespeist. Das Wasser kommt nach einer langen Reise durch das Felsmassiv hier wieder aus dem Seeboden zutage. Der Brunnsee ist somit ein großes Quellbecken des Hochschwabs. Irgendwo schon mal gehört, oder!? Ganz genau, so wird auch der berühmte Grüne See bei Tragöß gespeist. Aber Achtung: Der Brunnsee liegt in einem Naturschutzgebiet. Bitte daher beachten, dass das Baden zum Wohle der Pflanzen- und Tierwelt im See nicht erlaubt ist.

Brunnsee mit den Brunnmäuern im Hochschwabmassiv | © STG | R. Lamm
Brunnsee mit den Brunnmäuern im Hochschwabmassiv | © STG | R. Lamm

7. Zeutschacher Ursprungsquelle

Zu guter Letzt gehen wir es noch etwas gemütlicher an. Bei der Zeutschacher Ursprungsquelle im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen sprudeln pro Sekunde 90-120 Liter reines, sauerstoffreiches Trinkwasser aus dem Boden. Die hervorragende Wasserqualität begünstigt einen besonders artenreichen Pflanzenwuchs in und rund um die Quelle. So blüht unter Wasser der haarblättrige Hahnenfuß, während der Wasserhahnenfuß seine weißen Blüten über der Wasseroberfläche hebt. Die Ursprungsquelle ist auch einer der beliebtesten Rastplätze an der Südroute der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein".

Die Zeutschacher Ursprungsquelle | © STG | Tom Lamm
Die Zeutschacher Ursprungsquelle | © STG | Tom Lamm
Bei der Zeutschacher Ursprungsquelle | © STG | Tom Lamm
Bei der Zeutschacher Ursprungsquelle | © STG | Tom Lamm
Zeutschacher Ursprungsquelle, eine Karstquelle mit einer Schüttung von 90 - 120 Liter Wasser pro Sekunde | © STG | Tom Lamm
Zeutschacher Ursprungsquelle, eine Karstquelle mit einer Schüttung von 90 - 120 Liter Wasser pro Sekunde | © STG | Tom Lamm

Über die Redakteurin / den Redakteur

Günther Steininger
„Was man laut ihm nicht verpassen sollte: Die Angebote des Nationalparks Gesäuse und der Naturparke mit ihren Naturjuwelen. Die Palette reicht von Besuchen im Urwald bis zum Fotografieren der Milchstraße.“
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